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Zeitmanagement – Gleiche Zeit, mehr Erleben, weniger Stress

Wenn es um den Alltag geht, ist wohl „Dafür habe ich keine Zeit“ die meist getätigte Aussage in meinem Umfeld. Dicht gefolgt von „Phu, wo ist nur die Woche hin?“. Lange Zeit war ich auch in dem Glauben, dass der Tag zu wenige Stunden hat und dass man für bestimmte Dinge einfach keine Zeit hat. Sport, gesunde Ernährung, Hobbys, Freunde oder etwas Neues lernen. Die Liste können wir beide wohl noch endlos führen.

In dieser Beitragsreihe möchte ich dir eine Art Gehirnwäsche erteilen. Denn der Irrglauben, dass wir für etwas keine Zeit haben ist Nonsens. Es geht vielmehr um deine Prioritäten. Sonst würde das gesunde Gemüse im Supermarkt oder die vielen Fitnessstudios doch gar keinen Sinn ergeben, wenn keiner dafür Zeit hätte.

Vorab möchte ich dir aber noch einen Schwank aus meinem Leben erzählen

Denn mein Zeitmanagement hat sich auch eher aus Verzweiflung entwickelt. Verzweifelt, weil ich so vieles an einem Tag schaffen wollte, aber mich immer und immer wieder hab demotivieren lassen, weil ich nicht viel von meinem Plan im Kopf geschafft habe.

Während meiner betrieblichen Ausbildung habe ich schon festgestellt, dass der Tag nur 24 Stunden hat und man mehr als 9 Stunden inklusive Fahrzeiten für die Arbeit aufwendet. Hinzu kommt die Zeit, die man im Bad und in der Küche verbringt. Und natürlich die sieben bis neun Stunden Schlaf, die man sich nehmen sollte.

Meine erste Taktik war es, alles auf „morgen“ zu verschieben. Die Hausaufgaben, die Prüfungsvorbereitung, das gesunde Essen, die Freunde, die Familie, der Sport, die Entspannung und so weiter. Und weißt du was? Das Wochenende besteht lediglich aus 2,5 Tagen. Der halbe Freitag, Samstag und Sonntag. Wobei ich sonntags mit dem Kopf schon wieder bei der bevorstehenden Woche war. All das konnte ich gar nicht in diese kurze Zeitspanne bekommen. Und hier kamen die Stressprioritäten zum Einsatz. Alles was zu viel Mühe beanspruchte, wurde nach unten degradiert. Sport, gesunde Ernährung, lernen, etc. Das Ende vom Lied: Freundschaften wurden zu Stress, ungeliebte Pfunde schlichen sich auf die Hüften und für meine Abschlussprüfung musste ich meinen Urlaub opfern und von morgens bis abends büffeln.

Und dieser Urlaub war der Knackpunkt, der mich zum Zeitmanagement brachte. Es hat noch nicht funktioniert, aber in meinem Kopf hat es ‚klick‘ gemacht. Mein Mindset hatte sich ab diesem Zeitpunkt verändert und ich habe verstanden, dass ich mit Planung und Organisation mein Leben selbst in die Hand nehmen kann. Dass anderen Leuten die Erfolge meistens auch nicht einfach in den Schoß fallen. Natürlich hilft uns eine Portion Glück auch gut weiter. Aber einen Großteil unseres Lebens haben wir selbst in der Hand. Wir können noch so sehr einen Schuldigen für unsere Misere suchen. Wenn wir ehrlich sind, müssen wir da meistens eher an unsere eigene Nase fassen. Bettina kann nichts dafür, dass ich zugenommen habe. Auch Boris hat nichts damit zu tun, dass ich meinen kostbaren Urlaub komplett am Schreibtisch verbringen musste.

Mit diesem neuen Mindset bin ich dann (etwas übereifrig) in mein Studium gegangen und wollte etwas ändern. Ich hatte schließlich das Glück einen der wenigen Studienplätze zu bekommen und die Chance wollte ich nutzen!

Da ich kein klassisches Studium mit vielen Klausuren wählte, hatte ich viel Spielraum zum Testen. Ich habe mich über Planung und Zeitmanagement schlau gemacht. Die unterschiedlichsten Quellen durchforstet und geschaut, wie ich meinen eigenen Weg daraus stricken kann.

Und konnte es zum Ende des Studiums auch direkt auf die Probe stellen. Viel Zeit an der Uni verbrachten wir nicht. Unsere Leistung bestand aus Hausaufgaben, die zeitintensiv waren. Hinzu kam, dass ich einen Job im Einzelhandel hatte, zufälligerweise einen langfristigen Auftrag bekommen habe, den ich von Zuhause aus erledigte, einen Blog mit wöchentlichen Bastelanleitungen betrieb und mich auf meine Bachelorarbeit vorbereitete. Und bis dahin war mir gesunde Ernährung und Sport auch sehr wichtig geworden.

Ehrlichkeit und Mitgefühl

Ich möchte hier jetzt nicht erzählen, wie beschäftigt ich doch war. Und weder nach Anerkennung oder Mitleid betteln. Ich möchte dir nur zeigen, auf welcher Basis sich mein Wissen über die Jahre aufgebaut und verfeinert hat. Denn das Thema Zeitmanagement, Planung und Organisation ist ein sehr persönliches Thema. Man erkennt auf dem Weg zum stressfreieren Leben einige Fehler an sich. Manche sind vielleicht auch so unangenehm, dass wir sie nicht zugeben wollen.

Und ich kenne selbst das Gefühl, wenn man ach so schlaue Tipps liest oder hört und sich im Kopf direkt der Satz formt: „Schön, dass es bei dir so großartig klappt. Aber bei mir ist das ja was ganz anderes.“ Ja richtig! Bei dir ist es etwas anderes, weil jeder Mensch anders ist. Jedes Leben sieht anders aus und jeder setzt seine Prioritäten anders. Dennoch sollten wir uns bei Tipps und Ratschlägen nicht sofort verschließen und in Abwehrhaltung gehen, sondern im stillen Kämmerlein darüber nachdenken, ob der Tipp doch zu uns passen könnte.

Lange Rede, kurzer Sinn:

Ich hatte enormen Zeitmangel, aber viel auf der Liste und konnte bzw. wollte nichts von der Liste streichen. So hat sich mein Faible für Planung entwickelt und das gebe ich dir hier auf diesem Blog weiter.

Und um deine Aufmerksamkeitsspanne nicht überzustrapazieren, teile ich die Zeitmanagement-Reihe auf. Du sollst schließlich mit neuen Erkenntnissen herausgehen und das klappt in der Regel besser, wenn wir neue Informationen in Häppchen konsumieren.

Am Freitag gehen wir noch kurz auf die Voraussetzungen ein, um eine gute Grundlage für das Zeitmanagement zu haben. Damit starten wir dann in neuer Frische am Dienstag!

Michaela

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