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Wie ein simples Notizbuch deinen Alltag erleichtert

Früher hatte ich mein Notizbuch quasi immer dabei, egal ob zur Arbeit oder in der Freizeit (Okay, in meiner Party-Handtasche war es nicht. Da war aber auch kein Platz dafür. Sonst wäre das bestimmt auch dort drin gelandet. Man weiß schließlich nie, wann einem DIE zündende Idee kommt!) Jetzt hat sich meine Struktur aber etwas abgewandelt. Passend zu meinem aktuellen Lebensstil und meinen Bedürfnissen. Und darauf kommt es schließlich an.

Es gibt diverse Methoden, wie man Notizbücher führen kann. Da kommt man wohl nur durch Ausprobieren zu seiner eigenen idealen Lösung. Und da man gelegentlich eine kleine Inspiration als Starthilfe benötigt, zeige ich dir, wie ich mit meinen Gedanken und Notizen umgehe.

Was ist ein Notizbuch?

Ein Notizbuch ist ein gebundenes Buch oder Heft. Du findest sie ganz klassisch liniert, kariert oder blanko oder seit einigen Jahren auch gepunktet. Das Punktraster empfinde ich als sehr flexibel und subtil. Sowohl der Karo-Liebhaber, als auch der Linien-Fanatiker finden hier zusammen.

Und mehr macht ein Notizbuch grob gesehen nicht aus. Aber auf die Füllung kommt es an:

Was kann ein Notizbuch?

Dein 2. Gehirn sein.

Okay, vielleicht noch etwas genauer. Damit wir uns nicht missverstehen: In einem Notizbuch kannst du all deine Gedanken, Ideen, Erinnerungen, Aufgaben, Termine etc. festhalten. Also wirklich alles, was sich in deinem Kopf befindet und am besten auch nicht vergessen werden sollte. Oder etwas, was dich stark beschäftigt und einfach raus aus deinem Kopf soll.

Der Vorteil gegenüber deines Kopfes: Das Papier vergisst nichts. Du kannst die Info notieren und beruhigt mit deiner eigentlichen Aufgabe weiter machen.

Vorteil gegenüber der „beliebten“ Zettelwirtschaft: Du hast alle Notizen an einem Ort und es geht kein Zettel verloren. Du brauchst da nur an einem einzigen Ort nach der Notiz suchen(Vorausgesetzt, du nutzt nur ein einziges Notizbuch).

Wie nutzt man ein Notizbuch?

  1. Buch aufschlagen
  2. Stift zücken
  3. Gedanken aufschreiben
  4. Buch beiseitelegen und mit der eigentlichen Aufgabe weitermachen
  5. In regelmäßigen Abständen das Notizbuch durchgehen
    • Erledigtes kenntlich machen (durchstreichen, markieren o.ä.)
    • Notizen wieder in Erinnerung rufen

Was sollte man beachten?

Nutze nicht zu viele Notizbücher

Aktuell nutze ich 2 Notizbücher und eine Notiz-App für unterwegs. Eins fürs Business und eins für den Rest. Das Business-Buch ist sehr ordentlich gehalten, weil es mich inspirieren soll und das Alltagsbuch ist eine hässliche und chaotische Gedächtnisstütze. Hier ist es mir nicht wichtig, wie es aussieht. Es soll mich einfach unterstützen und meinen Kopf freihalten. Die Notiz-App hat sich bei mir als hilfreich erwiesen, weil ich mittlerweile eine richtige Sauklaue entwickelt habe, wenn ich zwischen Tür und Angel mal eben schnell etwas notieren möchte. Und bevor ich es hinterher selbst nicht mehr entziffern kann, stütze ich mich lieber auf die Technik und übertrage die Ideen dann sehr regelmäßig in meine Notizbücher, um nur 2 fixe Orte für Notizen und Ideen zu haben.

Fang einfach an

Mache dir nicht zu viele Gedanken, wie man ein Notizbuch erstellt und füllt. Lasse dich nicht von Pinterest und Instagram blenden, wo die kunstvollsten Inhalte präsentiert werden. Wenn du Spaß am Zeichnen und Verzieren hast, mache das. Wenn nicht, nutze einfach ganz klassisch Buchstaben und eventuell noch einen Textmarker.

Notizbuch immer dabeihaben

Die guten Ideen wirst du nicht voraussehen. Und es ist so ärgerlich, wenn man einen Einfall hat und diesen nicht notieren kann. Hinterher weiß man zwar, dass man sich an irgendetwas erinnern wollte, aber ich persönlich komme nicht mehr drauf. Das kann man mit Gehirnjogging zwar trainieren, aber ich stütze mich da ehrlich gesagt lieber auf mein Notizbuch. So bleibt mehr Platz für neue Ideen.

Schaue regelmäßig hinein

Die wohl wichtigste Regel, die ich Jahrelang missachtet habe und mich gefragt habe, was so toll an Notizbüchern ist: Gucke regelmäßig deine Notizen durch! Lege ein Intervall fest, wann du durch dein Buch blättern möchtest. So werden dir deine Ideen immer wieder ins Gedächtnis gerufen.

Mache nicht den Fehler und ärgere dich über verpasste Chancen, weil es zu spät ist. Es ist mir so häufig passiert, dass ich beim Aussortieren meiner Notizbücher und -Zettel Ideen entdeckt habe, die ich so gut fand, aber jetzt auch nicht mehr umgesetzt werden brauchen.

Tipps für den Notizbuch-Kauf

  • Man kann alles für Notizen nutzen. Werbegeschenke, alte Schulhefte oder das wunderschönste, teuerste Notizbuch aus dem Souvenirladen
  • Es muss dich motivieren, es regelmäßig in die Hand zu nehmen und zu nutzen. Wenn es dir nicht gefällt, weil es nicht schön ist, bringt dir der günstige Preis letztlich wenig
  • Nicht zu dünnes Papier. Sonst scheint es nach 3 Seiten immer noch durch. Obwohl du mit dem Bleistift geschrieben hast
  • Es sollte möglichst flach aufliegen, um komfortabel alle Seite beschreiben zu können
  • Es muss zu DIR passen.
  • Nutze nicht zu viele Notizbücher gleichzeitig. Maximal 3, sonst verlierst du den Überblick und bist Ewigkeiten mit Suchen und Befüllen beschäftigt.

Wie ich mein Notizbuch aufbaue / Ordnung im Notizbuch

Da meine Notizbücher einen unterschiedlichen Nutzen haben, handhabe ich sie auch anders. Das solltest du dir auch vorab überlegen, welches Ziel du mit deinem Notizbuch verfolgen möchtest. Soll es dich inspirieren oder einfach nur den Kopf freihalten? Wie wichtig ist dir Ordnung und ein sauberes, hübsches Innenleben? Ich gehe hier nun auf die Gedächtnisstütze, also dem Brain-Dump und dem Inspirierendem ordnungsliebenden Notizbuch ein.

Fangen wir mit dem Brain-Dump an:

Hier kommt ALLES hinein. Alles was sich in meinem Kopf befindet. Manchmal sind es Einkaufslisten, wenn ich meine Einkaufs-App nicht parat habe. Ganz häufig die Tagesaufgaben oder Ideen für die Wohnung oder Rezepte. Da ich quasi mit dem Stift denke, kommen hier auch meine Gedanken zu einem bestimmten Thema hinein, wenn ich mir nicht ganz einig bin und nach einer Lösung bzw. Entscheidung suche.

In diesem Notizbuch folge ich keiner Regel. Höchstens, dass ich versuche einigermaßen ordentlich zu schreiben. Zumindest so, dass ich es hinterher noch erkennen kann, was ich da gemeint haben könnte. So laufe ich nicht Gefahr, dass ich durch das langsamere Schreiben einen Gedanken verliere. Und manchmal fungiert meine Handschrift auch als Geheimschrift ?

Da sich in diesem Buch viele verschiedene Themen und Inhalte mischen, ich dennoch der Regel Nummer 1 folge, regelmäßig meine Notizen anzuschauen, streiche ich die erledigten Themen durch. So kann ich beim Blättern schneller die Ideen von dem erledigten To-Dos unterscheiden. Wenn sowohl die Vorder- und Rückseite hinfällig sind, entferne ich meist diese Seiten. Da musst du jedoch aufpassen. Nicht jedes Notizbuch lässt das mit sich machen, ohne, dass die hinteren Seiten mit hinausfallen.

Wenn du dein Buch schließt und dir die Bindung anschaust, kannst du gut erkennen, ob du Seiten vorsichtig herausreißen kannst (bei einer Klebebindung wie bei den Notizblöcken möglich) oder du sie lieber mit einer Schere mit einem ganz dünnen Rand herauslösen solltest.

Du kannst die Seiten natürlich auch drinnen lassen, aber für mich ist das eine Art Aufräumen im Kopf. Wenn ich die ganzen durchgestrichenen Seiten beim Blättern sehe, wirkt es voll und überladen in meinem Kopf, dass ich nicht frei denken kann. Find heraus, wie du in dieser Beziehung tickst.

Dieses Notizbuch ist mein 2. Gehirn und ich will es nicht mehr missen. Lange Zeit habe ich das auf lose Zettel erledigt und irgendwann den Überblick verloren, was nun wichtig ist und was wegkann. Dann kam ich noch auf die Idee, das Papier mehrfach zu verwenden und in alle möglichen Richtungen zu drehen, damit ich unterscheiden kann, was aktuell ist. Dann tummelten sich zwischendrin noch Ideen, die ich nicht vergessen wollte, aber keinen geeigneten Ort dafür wusste. Schon konnte diese vollgekritzelte Aufgabenliste mit dieser einen Idee nicht mehr entsorgt werden. Nach ein paar Wochen wusste ich nicht mehr, warum ich den Zettel nicht längst entsorgt habe, da ich diese eine Idee im Gewusel übersehen habe.

Da ich mein Notizbuch nicht chronologisch verwende habe ich nun die Möglichkeit, Ideen getrennt von den Aufgabenlisten zu notieren. Oder ich umrunde sie einfach mit einem Textmarker und kann sie später leichter wiederfinden.

Das strukturierte Notizbuch:

Mein Business-Buch ist das komplette Gegenteil zu meinem Brain-Dump. Hier steckt eine Struktur hinter und ich gebe mir mehr Mühe es ordentlich zu halten. Denn hier hilft mir die Ordnung und das schöne Aussehen, meine Ideen zu vertiefen und weiterzuspinnen. Hier werden meine Ideen konkreter, die ich beim Brain-Dump einfach nur wage herausgehauen habe. Die Ordnung in dem Notizbuch motiviert mich, regelmäßig hineinzuschauen und mich mit den Inhalten zu beschäftigen.

Bevor ich in das Buch geschrieben habe, habe ich mir überlegt, welche Themen ich hier hineinschreiben möchte. Ich habe mich hier auf 4 grobe Oberkategorien beschränkt und diesen jeweils eine Farbe zugeordnet.

Als nächstes habe ich mir über konkretere Inhalte Gedanken gemacht, um zu schauen, ob es Sinn ergibt das Buch in 4 Bereiche zu teilen oder die Inhalte hintereinander weg zu notieren.

Da ich viele Themen habe, denen ich keinen bestimmten Umfang zuordnen kann, kam nur letzteres in Frage.

In mein Notizbuch wollte ich einen Redaktionsplan für den blauen Eisberg integrieren, der bis Ende Dezember gilt. Hier konnte ich also den Umfang genau bestimmen und habe diesen ganz ans Ende des Buches gelegt

Um die unterschiedlichen Themen schnell beim Blättern unterscheiden zu können, ist mir ein einheitlicher Seitenaufbau wichtig. Somit kommt die Überschrift immer an die gleiche Stelle und wird mit der zuvor festgelegten Farbe markiert. Wenn ich dann ein bestimmtes Thema suche, achte ich beim Blättern primär auf die Farbe und konzentriere mich dann erst auf die Überschriften. So muss ich nicht jede einzelne Überschrift lesen oder im schlimmsten Fall erst suchen oder noch schlimmer: Den Text überfliegen, weil keine Überschrift vorhanden ist!

Zudem achte ich noch auf eine einheitliche Darstellung der Inhalte. Auflistungen sind mit einem Kreis markiert und wenn sich ein Unterpunkt ergibt, male ich davor einen abgeknickten Pfeil. So weiß ich, dass sich die Info auf den vorherigen Punkt beziehen. Zum Beispiel, wenn ich eine große Aufgabe in kleinere Teilschritte unterteile.

Alles in Allem:

Ein Notizbuch kann DIE Gedächtnisstütze schlechthin sein. Wie häufig fällt einem beim Arbeiten ein, dass die Tomaten für den Salat heute Abend noch gekauft werden müssen. Und entweder du vergisst es oder bist total unkonzentriert bei der Arbeit, weil du die Tomaten keines Falls vergessen möchtest.

Der Beginn eines Notizheftes ist bei vielen ein loser umherschwirrender Zettel. Aber da wird es nicht lange dauern, bis du da den Überblick drüber oder gar den Zettel verloren hast.

Mit einem Notizbuch hast du alles an einem Ort und kannst dein Gehirn entlasten und so wieder fokussierter Arbeiten.

Deine Aufgabe:

Bevor du dein Notizbuch füllst, werde dir darüber bewusst, was dieses Notizbuch sein soll. Soll es dein 2. Gehirn sein oder deine Inspirationshilfe? Was hilft dir dabei, dass du deine Notizen regelmäßig durchgehst und nutzt? Ist dir die Optik wichtig oder die Funktionalität?

Ist das geklärt, dann schnapp dir deinen Stift und lasse deine Gedanken und Ideen fließen!

Und vergiss nicht die Regel Nummer 1: Gucke regelmäßig in deine Notizen!

Nutzt du selbst Notizbücher? Wie hältst du deine Ideen und Erinnerungen fest? Lass es mich gerne in den Kommentaren wissen!

Michaela

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