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Jahres-Rückblick – Reflektion mit Zeitreise

2020 – ein so verrücktes Jahr! Dem wirst du sicherlich auch zustimmen, dennoch möchte ich da nicht zu sehr darauf eingehen, was dieses Jahr so verrückt gemacht hat. Zum einen wirst du das Thema sicherlich schon zu genüge an jeder Ecke hören und zum anderen empfindet jeder diese Zeit auch anders. Ich finde die Situation natürlich schrecklich, weil es ein schlimmer Virus ist, aber ich bin jemand, der in jeder Situation etwas positives sucht (und in der Regel auch findet! An ganz regnerischen und stürmischen Tagen in meinem Kopf gelingt es nicht 100%ig, aber dann gucke ich am nächsten Tag einfach nochmal darüber).

Und darum soll es heute gehen: Wie hast du das Jahr wahrgenommen? Wie war es für dich? Welche Phasen und Meilensteine hast du durchlaufen? Welches Fazit kannst du aus deinem Jahr ziehen und welche Erkenntnisse kannst du für das nächste Jahr für dich nutzen? Wage den Rückblick über das gesamte Jahr.

Den Bereich zum Reflektieren bestimmen

Um Klarheit darüber zu bekommen, wie das Jahr wirklich für dich war, ist eine Reflektion sehr hilfreich. Wenn du dir das ganze Jahr im Detail anschaust, wirst du merken, dass es sich nicht mit einem Wort beschreiben lässt. Es war sicherlich nicht kontinuierlich verrückt, gut, schlecht, langweilig, spannend… In 366 Tagen hast du sicherlich viele dieser Stationen durchlebt.

Bei deinem Jahresrückblick kannst du dir entweder dein komplettes Jahr anschauen oder du konzentrierst dich nur auf einen bestimmten Bereich:

Gesetzte Ziele

Anfang des Jahres gab es die Reihe, wie du deine Ziele setzt und sie auch wirklich erreichst. Wie steht es um dein Ziel? Kannst du es abharken? Durchleuchte die einzelnen Phasen des Projektes.

Beruflich oder Privat

Oder du schaust dir dein Jahr im Bezug auf deinen Beruf an oder reflektierst, wie du dich in deiner Freizeit gefühlt und entwickelt hast.

Wähle den Bereich aus, der sich für dich stimmig anfühlt. Wo drückt dein Schuh? Wo legst du aktuell deinen Fokus drauf oder möchtest ihn in Zukunft hinlenken?

Methode zum Reflektieren

Es gibt unzählige Möglichkeiten, etwas Revue passieren zu lassen. Die Quartalsreminder-Beiträge beinhalten immer unterschiedliche Herangehensweisen. Teste dich da gerne aus, was zu dir passt. Vielleicht ist es eine Kombination? Jedes mal eine andere Methode oder immer die gleiche, um bessere Vergleiche ziehen zu können? Finde es heraus, indem du es einfach machst! Kaputt kannst du da nichts machen. Höchstens eine Blockade lösen. Aber die darf ruhig kaputt gehen 😉

Die Zeitreise

Zum Jahresende bietet sich eine Zeitreise für einen genauen Rückblick sehr gut an. Dafür solltest du dir ein bisschen Zeit einräumen, denn so ein Jahr ist lang (Dieses Jahr hatten wir sogar noch einen zusätzlichen Tag 😉 ).

1. Zeit nehmen

Ich benötige dafür meist ungefähr 1 Stunde. Das hängt aber auch davon ab, wie tief du in das Jahr eintauchen möchtest, wie gut du dich an die Zeiten erinnern kannst und wie viel Infos du daraus ziehen möchtest.

2. Hilfmittel zusammensuchen

Um dir den Vorgang zu erleichtern, kannst du dir alle Hilfsmittel zusammen suchen, die deinem Gedächtnis auf die Sprünge helfen. Das kann zum Beispiel dein Terminplaner sein, der dir alle Termine und To-Do’s aufzeigt. Ein Tagebuch mit allen Stimmungen und Erinnerungen. Aber auch dein Fotoalbum auf deinem Smartphone verrät viel über dein vergangenes Jahr. Die Bilder lassen dich sicherlich gut in die Stimmung von damals hineintauchen.

Richte dir einen Platz ein, an dem du dich wohl fühlst. Zünde vielleicht eine Kerze an, bereite dir ein leckeres Heißgetränk zu und lege dir eine Decke bereit. Hilft es deiner Konzentration vielleicht, eine Piano-Playlist mit entspannenden Klängen einzuschalten?

Lass dich für diese Stunde nicht ablenken oder stören. Sage deinem Haushalt bescheid, dass du gerne ungestört sein möchtest. Schalte dein Handy aus oder lege es weit weg.

Ich bin ein Fan von Ordnung und schnellem widerfinden von Dingen und Informationen. Deswegen rate ich dir zu einem Notizbuch. Hier hast du nicht das Problem, dass du alle losen Zettel irgendwie beisammenhalten musst – das übernimmt die Bindung des Buchen praktischerweise einfach für dich. So liebe ich Arbeitsteilung! 😉

Ich habe ein Notizbuch für unterschiedliche Bereiche in meinem Leben. So vermischen sich meine Gedanken für die Arbeit nicht mit den Gedanken zur Persönlichkeitsentwicklung oder den Ideen füs Mittagessen.

Male dir also einen Zeitrahl in dein Notizbuch.

3. In Erinnerungen eintauchen

Und wenn du soweit bist, du es dir gemütlich gemacht hast, dann kannst du dich auf die Reise durch das aktuelle Jahr begeben:

Starte im Januar mit deiner Reise. Sie chronologisch durchzugehen, macht es für deinen Kopf wahrscheinlich leichter. Du kannst es aber natürlich auch rückwärts ausprobieren. Ich gehe die Reise mit dir jetzt aber vorwärts durch.

Schaue durch deine Hilfsmittel und notiere dir alles, was dir für diesen Monat relevant erscheint. Und das sind nicht nur die ganz großen Highlights. Es sind die Momente, die diesen Monat ausgemacht haben. Was hast du häufig gemacht. Was war besonders in diesem Monat. Schaue dir an, was gut war oder auch nicht so gut.

Beispiel aus meinem Zeitstrahl:

  • Geburtstag
  • Häufig in der Bibliothek gearbeitet
  • Kommandozentrale in der Küche gebastelt
  • 1. ArtNight mit Freundin erlebt
  • Viel Zeit mit Freunden in Cafés und Restaurants verbracht
  • Mich auf einer Freelancer-Plattform angemeldet

Es geht hier ausnahmsweise mal nicht darum, nur die positiven Dinge zu sehen, sondern alles ungefiltert zu notieren. Alle Höhen und Tiefen sollen auf diesem Zettel ihren Platz finden. Du sollst einen realistischen Überblick über dein gesamtes Jahr bekommen.

Und so gehst du dein Jahr Monat für Monat durch, bis du beim heutigen Tag angekommen bist.

4. Den Ereignissen auf den Grund gehen

Nun solltest du einen guten Überblick über dein Jahr bekommen haben. Dich wieder gut hineinfühlen können, um nun zu schauen, was du aus diesem Jahr mitnehmen kannst und was du getrost im alten Jahr zurück lassen kannst.

Stelle dir folgende Fragen und beantworte sie ganz ehrlich. Nur du kannst diese Antworten sehen. Tue dir also den Gefallen und belüge dich nicht selbst. Sich selbst ehrlich zu reflektieren ist so ein wertvolles Tool, was dir in so vielen Lebenslagen weiterhilft. Nutze es!

Wirksamer sind Gedanken, wenn man sie laut ausspricht und / oder aufschreibt. Blättere also auf die nächste Seite nach deinem Zeitstrahl und beantworte ein paar Fragen, um den Ereignissen näher auf den Grund zu gehen. Du musst nicht dogmatisch jede Frage beantworten. Schaue einfach, was sich für dich gut und passend anfühlt. Wenn du etwas nicht beantworten kannst, dann formuliere die Frage einfach um, so, dass sie zu dir passt. Meine Fragen sind lediglich Anregungen.

Und warum ist das so?

Ich rate dir einfach dazu, dass du dem Warum auf die Spur gehst. So kannst du schauen, was du mit ins neue Jahr nimmst, was du ausprobieren möchtest, welche Strategie und Eigenschaften sich für dich bewährt haben und was dich dieses Jahr ausgebremst hat und somit im alten Jahr bleiben darf.

  • Welche Momente in deinem Jahr hatten für dich eine besondere Bedeutung?
  • Was glaubst du, wie kamen die Höhen zustande? Wie war der Verlauf dieser Ereignisse? Kannst du ein Muster erkennen? Wie kannst du in Zukunft dafür sorgen, dass diese guten Momente zustande kommen?
  • Schaue dir auch die Tiefen an. Warum waren die Ereignisse für dich nicht gut? Wie war hier der Ablauf? Gab es Zeitpunkte, an denen du eingreifen hättest können? Mit deinem aktuellen Wissen: Was würdest du anders machen? Wie würdest du jetzt in diese Situation gehen?
  • Was hast du aus deinen Höhen und Tiefen lernen können?
  • Was glaubst du hat das Jahr so verlaufen lassen, wie es nun gelaufen ist? Welche Stärken haben dir dabei geholfen? War es dein Optimismus? Deine Kreativität? Deine Spontanität?
  • Welche Stärken haben sich haben sich weiterentwickelt oder kamen sogar neu hinzu?
  • Welche Erinnerungen möchtest du im alten Jahr lassen? Und welche Erkenntnisse möchtest du mit ins neue Jahr nehmen? Worauf möchtest du mehr achten. Was möchtest du anders machen? Was möchtest du ausprobieren?

Alles in Allem:

So ein Jahr geht meist ziemlich fix rum. Man hat sich auf der Silvesterparty etwas fürs neue Jahr gewünscht und vorgenommen und plötzlich befindet man sich wieder mit der Wunderkerze und dem Sektglas in der Hand in der letzten Nacht des Jahres.

Wurden die Wünsche und Ziele erreicht? Nimmst man sich das Ziel erneut vor? Dieses Jahr hält man sich aber wirklich dran? Und wo ist eigentlich die Zeit geblieben?

Um diese melancholische Stimmung aus dem Abend zu nehmen, kannst du vorher einen Rückblick auf dein Jahr werfen. Dir anschauen, was du alles in diesen 365 (oder auch 366) Tagen erlebt hast. Und wie es dir dabei ergangen ist.

Gehe dafür dein Jahr Stück für Stück durch und stelle dir dazu einige Fragen, die dir dabei helfen, den Problemen, Stärken und Wünschen auf den Grund zu gehen.

So kannst du mit dem alten Jahr leichter abschließen und das neue Jahr voller Zuversicht begrüßen.

Deine Aufgabe:

Schnappe dir dein Notizbuch und gehe dein Jahr ganz genüsslich durch. Du wirst merken, dass dieses Jahr viel passiert ist. Sicherlich wirst du auch überrasch sein, was du alles erlebt und gemeistert hast. Die vielen kleine Momente, die im großen Gesamtbild schnell untergehen.

Was nimmst du mit ins neue Jahr? Welche Stärken sind dir bewusst geworden, die dir bei deinen Zielen im nächsten Jahr helfen werden?

Und die für mich spannendste Frage:
Wie hat sich diese kleine Reise für dich angefühlt?

Lass es mich gerne in den Kommentaren wissen, wie dir diese Art von Rückblick gefällt.
Michaela

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