Mit einer Enttäuschung umzugehen ist nicht immer einfach. Die Vorfreude wird mit jedem Tag, Jeder Stunde, jedem Moment immer intensiver und dann kommt der Knall und alles ist hinüber. Der Traum ist geplatzt, die gute Laune verflogen und zurück bleibt ein Häufchen Enttäuschung.
Aber ist die Enttäuschung das einzige, das bleibt?
Anfangs wahrscheinlich schon. Je nach Situation und Person versuchen wir es, so gut es eben geht, zu verstecken. Denn die Enttäuschung könnte schließlich auch andere kränken.
Schritte, um mit der Enttäuschung besser umzugehen
1. Aus dem Gedankenstrudel lösen
Bei einer Enttäuschung wuseln sich deine Gedanken immer wieder um das eine Thema herum. Du bist traurig, denkst an den Verlust und wie schön es doch gewesen wäre, hätte es geklappt. Im schlimmsten Fall suchst du auch noch einen Schuldigen. Und dabei ist es nicht wichtig, ob du die Schuld jemand anderem zuschieben möchtest oder dich selbst dafür steinigst.
Steige aus diesem Strudel aus. Er bringt dich nicht weiter. Er lässt dich nur in dieser traurigen, betrübten Stimmung festsitzen. Hilfreicher wäre es hingegen, wenn du schneller über die Enttäuschung hinwegkommst.
Und der erste Schritt aus dem Strudel sind andere Gedanken. Hinterfrage die Situation und bringe so das Konstrukt aus negativen Gedanken ins Wanken.
Warum bist du überhaupt enttäuscht? Was ändert sich dadurch für dich? Waren deine Erwartungen zu hoch gesteckt oder hast du an einem bestimmten Punkt falsch gehandelt? Gibt es eine Möglichkeit diese Situation beim nächsten Mal zu vermeiden und aus deinen Fehlern zu lernen?
Mit solchen Fragen bekommst du einen anderen Blick auf die Situation. Du gehst quasi einen Schritt zurück und fängst an, sächlicher drüber nachzudenken.
2. Liebe und Zeit heilt alle Wunden
Genauso gut kannst du natürlich auch mit deiner Freundin, deinem Partner oder einer anderen vertrauten Person darüber reden. Bestimmt hast es auch schon ein paar mal erlebt, dass ich eine Situation entschärft hat, als du das Problem laut ausgesprochen hast.
In deinem Kopf sieht die Welt vielleicht viel dramatischer aus, als sie letztendlich ist. Außerdem können dir Außenstehende eine tröstende Stütze sein und du kannst deine Trauer schneller verarbeiten.
Fange frühzeitig an, die Situation zu akzeptieren. Du brauchst an der negativen Stimmung nicht festhlaten. Die Welt dreht sich so oder so weiter. Dann kannst du doch auch ruhig weitermachen und nach einer Alternative schauen.
3. Neue Perspektive
Nach der emotionalen Phase wartet nämlich das Handeln auf dich. Es ist natürlich blöde, dass du den Auftrag vom Lieblings-Kunden nicht erteilt bekommen hast. Genauso enttäuschend ist es, wenn der Urlaub ins Wasser fällt. Aber es gibt doch nicht umsonst das Sprichwort „Wo sich eine Tür schließt, öffnet sich eine andere“. Gehe mit Optimismus und Zuversicht an die Situation heran, nachdem du deinem Ärger Luft gemacht hast (gewaltfrei versteht sich 😉) ist in deinem Kopf wieder mehr Platz für die Chancen, die sich nun ergeben. Du hast nun die Möglichkeit eigenen Projekten mehr Zeit einzuräumen oder einen Kunden zu finden, der viel besser zu dir passt. Oder du schaust, wie du deinen Urlaub alternativ genießen kannst und vielleicht schwärmst du noch Monate später von diesem tollen Alternativ-Urlaub?
Wenn Plan A nicht klappt, heißt es nicht, dass Plan B bis Z blöd sind. Jeder einzelne Plan hat seine Vor- und Nachteile und davon kannst du dir Gebrauch machen.
Nach dem Sturz vom Pferd musst du schnell wieder aufsteigen und weitermachen. Sonst wird die Trauer, die Angst oder der Missmut viel zu groß und du traust dir das Reiten irgendwann nicht mehr zu.
Alles in Allem:
Enttäuschungen sind unangenehm und reißen uns erst einmal vom Teppich. Dennoch ist es keine Lösung den Enttäuschungen aus dem Weg zu gehen. Das würde bedeuten, dass du dich nicht mehr so intensiv auf Dinge freuen dürftest, um keine Enttäuschung zu erfahren. Doch, ist Vorfreude nicht die schönste Freude?
Ebenso dürftest du dir keine (großen) Projekte oder Wünsche mehr vorstellen. Alles müsste so bleiben, wie es ist. Trüb und grau auf Dauer, oder nicht?
Stattdessen kannst du lernen, die Enttäuschung schneller zu verarbeiten. Lasse das Gefühl anfangs zu, denn auch das gehört dazu. Um darin jedoch nicht zu versinken und diesem enttäuschten Gefühl mehr Futter zu geben, geht es in der nächsten Phase darum, das Geschehen zu akzeptieren und das Herz quasi zu flicken. Mit Geduld und Liebe wird das Gefühl immer weiter abschwächen. Du musst das Gefühl dafür aber auch wirklich gehen lassen! In der Enttäuschung feststecken und die Wunden heilen lassen klappt nicht parallel. Wenn du eine Borke ständig abpulst, wird die Verletzung nicht schneller heilen und im Endeffekt als Narbe zurückbleiben.
Zu guter letzte holst du dein Optimismus mit ins Boot und gemeinsam werdet ihr einen alternativen Weg finden. Und wer weiß? Vielleicht ist dieser sogar viel attraktiver.
Deine Aufgabe:
Gehe bei der nächsten Enttäuschung einfühlsamer mit dir um. Das heißt nicht, dass du in Trauer und Kummer ertrinken sollst. Gönne dir einfach diese traurige Zeit und tu dir gutes. So kannst du Energie schöpfen, um dann Alternativen zu finden. Dafür eignen sich übrigens Kreativitätstechniken hervorragend 😉